Maren Reichert: Zentren für Lehrer:innenbildung als Unterstützungsinstrument für ukrainische Geflüchte im Bildungsbereich

 
 

Maren Reichert

Zentren für Lehrer:innenbildung als Unterstützungsinstrument für ukrainische Geflüchte im Bildungsbereich


Am Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (kurz ZLS) der Universität Leipzig haben sich vielfältige schulbezogene Projekte etabliert. Unter anderem die Projekte StartTraining, UnS und VieLeS im Bereich Praxis im Lehramtsstudium. Hier haben Lehramtsstudierende über Ihre Pflichtpraktika hinaus die Chance, längerfristige Bildungspraxis an Schulen zu sammeln.

Die Projekte vermitteln und begleiten Lehramtsstudierende an Schulen in und um Leipzig bzw. in ganz Sachsen zur individuellen Leistungsförderung von Schüler:innen in bestimmten Schwerpunkten (Bildungsübergang, Kernfächer oder Lese- und Rechtschreibkompetenzen). Diese Strukturen gilt es auch in diesen herausfordernden Zeiten zu stärken, zu nutzen und auszubauen. Die Idee: (Lehramts-)Studierende werden für vielfältige Herausforderungen an Schulen tätig, unterstützen Schulen und (ukrainische) Schüler:innen und gewinnen dadurch Zuwachs an/in ihrer Professionalisierung.

Zur Diskussion steht die Skalierbarkeit der Projekte, die Umsetzung (z.B. Verantwortlichkeiten und Strukturen, aber auch die Frage: Wie sieht „Erste Hilfe“ für die „Erste Hilfe“ Leistenden aus?) und die Aufforderung bzw. der Wunsch zur Vernetzung.

„Praxis im Lehramtsstudium“ als Verbund der Transferprojekte StartTraining, VieLeS und UnS am Zentrum für Lehrer.innenbildung und Schulforschung hat seit jeher trotz der inhaltlichen und organisatorischen Spezifik der Einzelprojekte als gemeinsame Zielstellung die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern durch Studierende, die dadurch die Möglichkeit haben, mehr Praxiserfahrung additiv zu den fünf Pflichtpraktika zu sammeln. Die Unterstützung von Schüler:innen und Schulen auch in diesen herausfordernden Zeiten im Hinblick auf ukrainische Geflüchtete im Bildungsbereich, möchten wir unseren Beitrag zur Bewältigung auf der organisatorischen, personellen und inhaltlichen Ebene leisten.

Protokoll

💬 Sessiontitel: 

Zentren für Lehrer:innenbildung als Unterstützungsinstrument für ukrainische Geflüchtete im Bildungsbereich

🕯Impulse/Probleme/Erfahrungen🔦

  • Praxis im Lehramtsstudium (kurz: PiL; ZLS der Uni Leipzig) sind die Projekte
  • StartTraining
  • VieLeS
  • UnS
  • Studierende und Schulen zur Unterstützung und Förderung von Schüler:innen zusammenbringen
  • auf Bedarfe der Schulen und Wünsche der Studierenden wird Rücksicht genommen
  • somit kann eine optimale (weitere und langfristige) Unterstützungskultur an Schulen etabliert werden
  • Studierende

Stand der Dinge zur Ukrainehilfe in Leipzig:

  • 20 Schulstandorte in Leipzig benannt
  • weitere Standorte außerhalb von Leipzig kommen dazu
  • Unklarheiten über die Bedarfe der Schulen (Sprachkenntnisse der Lehrkräfte)
  • heterogene Lerngruppen

Bisherige Maßnahmen:

  • Zentrale E-Mail und Ansprechperson benannt
  • Online-Formular zur Anzeige gebracht, sodass Schulen ihren Bedarf anfordern können 
  • Erste konkrete Vermittlung von Studierenden an Schulen
  • Erstellung Infomaterial für Studierende (z. B. Stundenliste zur Abrechnung, Checkliste für die Arbeit an Schulen, Handout mit Materialvorschlägen)
  • Möglichkeiten der Finanzierung:  CAP (Corona Aktionsprogramm) oder GTA-Budget der Schulen; Studierende werden über Schulen honoriert; 12 EUR für 45 Min.

🤔 Wesentliche Fragen (Austausch)
1. Wer sind „Erste Hilfe“-Leistende im Umfeld der Zentren? 

  • Unterstützung anbieten – (Lehramts)studierende
  • Bedarf melden – Lehrpersonen an Schulen (z. B. Schulleitungen)
  • weiterführende Unterstützung – Lehrende an der UL mit speziellen Angeboten für Studierende, die sich engagieren (z. B. Workshops, Supervisionen, etc.)

darüber hinaus:

  •     ggf. Abiturient:innen oder Lehrkräfte an den Schulen (schulintern)

2. Welche Unterstützungsinstrumente braucht es? Welchen Beitrag können die Zentren hier konkret leisten?

  • Führungszeugnis für geflüchtete Lehrkräfte, um an Schulen arbeiten zu können?
  • Verein stellt Ausweis über ehrenamtliche Tätigkeit aus (bsp. Bamberg)
  • aktuell gelten für kurze Zeit ggf. „lockerere“ Regeln
  • Impfnachweis für Masern?
  • Antikörpernachweis per Blut möglich
  • Schulabschluss – wie kann man die Schüler:innen am besten unterstützen?
  • auf bereits bestehende Strukturen zurückgreifen
  • Uni Leipzig will ggf. Infrastruktur bereitstellen (WLAN und Räume), damit geflüchtete Schüler:innen die digitalen Angebote aus der Ukraine nutzen können (Raumkapazitäten werden momentan geprüft)
  • Rekrutierung von Lehrkräften/Studierenden in den ländlichen Raum – wie organisiert man das?
  • wir haben mit Praxisprojektbeteiligung der Studierenden an Uni Leipzig auch mit ländlichen Raum gute Erfahrungen gemacht: Finanzieller Anreiz hilft sicher auch
  • vielleicht können auch jetzige Abiturienten (ab April/Mai) auch zukünftig unterstützen

💡Ideen/Ansätze

  • für den ländlichen Raum: Abiturient:innen für die Zusammenarbeit gewinnen
  • Vernetzung und Austausch zum Thema Heterogenität
  • neben den organisatorischen Fragen muss die „Schule als sicherer Ort“ mitbedacht werden
  • unbüroktratische Strukturen müssen geschaffen werden (Länderunterschiede schon jetzt merkbar)
  • schnelle Hilfe an (z. B.) Schulen bringen, die ohne die Unterstützung den Schulalltag mit den neuen (ukrainsichen) Klassen nicht stemmen könnten

🚩 Ziele – Visionen 🔭

💻 Links – Literaturhinweise 📚

  • Allgemeine Anfragen zur Ukrainehilfe am ZLS der Uni Leipzig: ukraine-zls@uni-leipzig.de